Konkrete Kunst

Die konkrete Kunst ist das Produkt einer künstlerischen  Evolution, die vom Futurismus über den Suprematismus, den Konstruktivismus bis hin zum Bauhaus führt. Der Begriff „konkrete Malerei“ wurde erstmals 1930 von Theo van Doesburg eingeführt: „Konkrete Malerei ist keine abstrakte Malerei, weil nichts konkreter, nichts wirklicher ist als eine Linie, eine Farbe, eine Fläche.“ In der materiellen Realität abstrahiert sie nichts Vorhandenes, sondern überzeugt durch geometrische Konstruktion, weshalb Richard Paul Lohse auch von konstruktiver Kunst sprach.

Vom Konstruktivismus und Abstrakter Kunst grenzt sie sich deshalb nicht zuletzt auch durch ihre Konzentration auf das Zusammenspiel von Form und Farbe ab.
Konkrete Kunst ist somit eine Reduktion auf das Wesentliche. Sie ist aufgebaut auf Raum, Fläche, Linie, Farbe, Licht, auf den Gegensatz von Hell und Dunkel, auf Bewegung. Konkrete Kunst ist berechenbar, ist Klarheit in Form und Farbe. Konkrete Kunst ist Ordnung, innere Ruhe und Ästhetik. 
Form und Farbe der konkreten Kunst strahlen eine innere Harmonie aus, die im krassen Widerspruch zu unserer hektischen und unruhigen Zeit steht. 
Insofern ist die konkrete Kunst nach wie vor hochaktuell, auch wenn ihre ganz große Epoche in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg lag. 
In der Schweiz befand sich vor dem Krieg das Zentrum der konkreten Kunst. Verschont von den Wirren der Kriegsfolgen, konnte sie sich dort bis heute weiterentwickeln und in den Nachkriegsjahren zu einem intakten Mittelpunkt für die konkrete/konstruktive Bewegung herauskristallisieren.

Es ist dieses dauernde Streben nach absoluter Klarheit, nach Reduktion, die Identität von Farbe und Form, die intensive ästhetische Ausstrahlung, die für mich das Faszinosum der konkreten Kunst ausmacht.



Dies versuche ich seit vielen Jahren in meinen Bildern auszudrücken.